Zum gemeinsamen Gottesdienst zum Weltgebetstag der Frauen versammelten sich katholische und evangelische Frauen gleichzeitig in Simbach, Arnstorf und vielen anderen Orten der Welt zum gemeinsamen Gebet nach der Vorlage, die Frauen von den Cook-Inseln in der Südsee vorbereitet hatten. „Wunderbar geschaffen“ – mit diesen Worten begann der Gottesdienst. Wunderbar geschaffen hat Gott nicht nur nach Meinung vieler Europäer besonders die paradiesischen Inseln des Pazifischen Ozeans. Auch die Menschen auf den Cook-Inseln wissen ihre Heimat zu schätzen. Sie verkennen und ignorieren jedoch auch nicht die Schwierigkeiten, denen sie gegenüberstehen: Klimaerwärmung mit steigendem Meeresspiegel sowie Gewalt besonders auch in Familien und gegenüber Frauen sind nur zwei Themen, die ihnen Sorge bereiten und in der gottesdienstlichen Feier angesprochen werden. Im Vertrauen auf Gott wollen sie darauf aufmerksam machen und sich zugleich nach Kräften einsetzen für ein menschenwürdiges Leben. Auf ihren Inseln und der ganzen Welt. Denn diese hat Gott „wunderbar geschaffen“ und dies soll auch so bleiben.
Hier die Beschreibung des Themabildes zum Gottesdienst:
Es trägt den Titel „Wonderfully Made“ (dt. „Wunderbar geschaffen“) und wurde von den Künstlerinnen Tarani Napa und Tevairangi Napa kreiert. Titel und Bild verweisen auf Psalm 139,14, der biblischen Grundlage der Gottesdienstordnung für den WGT 2025. Die zwei Künstlerinnen von den Cookinseln sind Mutter und Tochter und freuen sich sehr darüber, dass sie dieses Kunstwerk als Ausdruck ihrer Liebe zu ihrer Heimat, ihrem Glauben und ihrem kulturellen Erbe mit anderen teilen können. Tarani Napa ist Mutter von sechs Kindern und Großmutter von drei Enkelkindern. Sie ist ausgebildete Grundschullehrerin, Unternehmerin und kreative Künstlerin. Tevairangi Napa ist die älteste Tochter von Tarani und stolze Mutter von zwei Kindern. Sie tritt als kreative Künstlerin in die Fußstapfen ihrer Mutter.
In ihrer Bildbeschreibung bestaunen die beiden das Wunder der Schöpfung, das sie in ihrer Heimat jeden Tag erleben, von den nördlichen bis zu den südlichen Inseln. Sie erzählen von der goldenen Sonne am strahlend blauen Himmel mit den frei fliegenden Vögeln, von den weißen Sandstränden und hohen Bergen, von den frischen Naturprodukten und der bunten Flora und Fauna, von den Lagunen und Ozeanen mit ihren viele verschiedenen Meeresbewohnern und den schwarzen Perlen. Über die beeindruckende Kokospalme auf dem Bild schreiben sie, dass sie Stärke und Güte symbolisiert. So sorgt sie für Gesundheit und Wohlbefinden, indem sie von den Wedeln bis zu den tiefen Wurzeln für Essen und Trinken, Medizin oder auch Sonnenschutz genutzt wird. Für die Menschen auf den Cookinseln ist die Kokospalme der Baum des Lebens.
Das Boot auf ihrem Bild erklären die zwei Künstlerinnen mit der Ankunft des Christentums vor 200 Jahren, welches für sie Hoffnung, Frieden und Licht mit der frohen Botschaft von Jesus Christus brachte. Die drei Frauen im Vordergrund des Bildes sollen die wichtige Rolle von Frauen bei der Bewahrung von Traditionen und kulturellem Erbe darstellen, als Hüterinnen von Talenten, als Lehrerinnen und als Mentorinnen. Dabei zeigt das Bild unterschiedliche Generationen, Mütter und Töchter, so wie das Künstlerinnen-Duo selbst arbeitet. Die Frauen auf dem Bild stellen kostbare Tivaevae-Quilts her, ein Symbol für Geduld, Liebe und Einigkeit. Eine trägt einen traditionellen Hut, der mit den Strängen von Rito, dem jungen Kokosnussblatt, gewebt wird, die anderen Kronen aus süß duftenden tropischen Tiare-Blumen. Mit diesem Schmuck ehren sie Gottes Liebe und Gnade.
Es gibt viel zu entdecken auf dem Bild! Auch einiges, was uns nicht direkt von Tarani Napa und Tevairangi Napa mit auf den Weg gegeben wird und sich uns vielleicht erst im Zuge der Auseinandersetzung mit der Gottesdienstordnung und den Landesinformationen erschließt. Eines ist den Künstlerinnen dabei allerdings wichtig: „Kia mau te serenga! Kia mau te napena! Kia mau!“ – mit diesen Worten schließen sie ihre Bildbeschreibung, „Haltet fest an dem, was ihr seid, in allen Aspekten eurer Existenz!“, denn all diese Aspekte sind von Gott wunderbar geschaffen!