GEBET FÜR DEN FRIEDEN ARNSTORF

Gebet
Bildrechte Katharina Schön

Gebet für den Frieden – Der Krieg in der Ukraine geht nun schon ins dritte Jahr, vor einem halben Jahr sind die gewalttätigen terroristischen und kriegerischen Auseinandersetzungen im Palästina-Konflikt mit beispielloser Härte wieder aufgeflammt. Das alles führte evangelische und katholische Christen in Arnstorf dazu, sich erneut zu versammeln zum gemeinsamen Gebet für den Frieden in der kath. Pfarrkirche in Arnstorf. Gemeinsam mit Pfarrer Bernhard Saliter und Pfarrer Robert Schön gestalteten Carola Weiner für die Musik und einige weitere Frauen beider Konfessionen die Gebetsandacht. Sie sprachen dabei stellvertretend für die vielen Menschen in den Kriegsgebieten auf der ganzen Welt ihre Sehnsucht nach Frieden vor Gott aus und baten ihn, die Gedanken und das Handeln der Menschen auszurichten auf friedliches Zusammenleben. Als sichtbares Zeichen ihrer Gebetsanliegen konnten die Anwesenden Lichter vor dem Kreuz am Altar abstellen und ihre Friedenswünsche auch laut vortragen. Nachdem sie den Friedenswunsch von Jesus Christus aus dem Johannesevangelium vorgetragen hatten: „Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. (Joh 14, 27)“ entließen Pfarrer Saliter und Pfarrer Schön die Gläubigen mit dem Segen.

Hier die Ansprache von Pfarrer Schön dazu: 

Friede sei mit dir / euch! Wann haben Sie/Ihr das das letzte Mal gehört? Und wo? Wer hat Dich/Euch so begrüßt? Wahrscheinlich müssten wir eine Zeit nachdenken, und dann fällt ein: Höchstens mal in der Kirche, in einem Gottesdienst. Klingt altmodisch und ungewohnt. Das ist auch ein uralter christlicher Gruß. Das mag auch schon so sein. Doch das, was dahinter steht, das ist ganz aktuell. Friede soll mit mir sein, Friede soll mit Dir sein, mit Euch, mit uns. Friede soll sein und nicht Krieg. Auch nicht Misstrauen und Hass. Darum sind wir auch jetzt hier zum Gebet zusammen gekommen. Das zeigt, wie wichtig und bedeutsam Frieden ist. Für Christen noch besonders, aber auch für alle Menschen. Darum sind wir heute hier. Um unseren Willen zum Frieden zu zeigen. Das geht natürlich auch gegen den Krieg. Doch für den Frieden sein bedeutet mehr. Da muss man stark sein. Oftmals stärker als der, der Krieg führt und sich mit der Gewaltanwendung nur eindimensional darauf verlässt, dass er der Stärkere ist. Aber wenn ein anderer kommt, der doch noch stärker bewaffnet ist...? Darauf hat auch schon Jesus hingewiesen. Umso deutlicher wird daraus, dass wir Gottes Hilfe, seinen Beistand, seinen Segen brauchen, wenn wir uns für den Frieden einsetzen. Darum ist es gut, dass wir, wenn wir unseren Willen zum Frieden zeigen, das in einer Kirche tun mit einer Gebetsfeier. Weil wir so Gott darum bitten, dass er uns Mut und Stärke gibt für unseren Einsatz zum Frieden. Er, der der wahre Friede ist. Zum dritten Mal tun wir das nun schon in den letzten Jahren; und immer noch gibt es Krieg. Es scheint sogar mehr geworden zu sein. Der Angriff auf die Ukraine hat uns vor zwei Jahren das erste Mal zum Gebet für den Frieden zusammen geführt. In dieser Zeit sind trotz aller Betroffenheit Krieg und Hass und Gewalt nicht weniger geworden, Terror ist stärker geworden und schon Jahrzehnte dauernde Konflikte zeigen sich in neuer Gewalt, wie zwischen Israel und Palästina. Und dann könnte man noch eine lange Liste anführen mit kriegerischen und gewalttätigen Auseinandersetzungen in vielen Gegenden der Welt, die uns bloß so weit weg erscheinen. Ist es also doch schon immer nur eine Vision, Zukunftsmusik, ja nur Wunschtraum, das friedliche Zusammenleben der Völker? Oder doch nicht nur eine Möglichkeit, sondern Wirklichkeit. Gott traut es uns zu, dass wir hier auf Erden, in unserer Gegenwart Schritte tun, um voranzubringen sein Reich. Gottes Reich von Frieden und Gerechtigkeit, es kann aufleuchten unter uns, schon ansatzweise bei uns sein, wo wir uns leiten lassen von seiner Botschaft, von seinem Wort und Gebot. Er möge uns stärken und ermutigen auch mit dieser Gebetsstunde heute beim Einsatz für Frieden und Verständigung, für gerechtes Zusammenleben. Die große Welt, die großen Konflikte und Kriege, allein können wir wenig tun, so schaut es aus. Und doch fängt Frieden an bei mir, mit mir. Wie ich umgehe mit meinen Mitmenschen, wie ehrlich es ich meine mit diesem Gruß und Wunsch: Friede sei mit Dir! Mit dir – mit den Ukrainern – mit den meisten Russen – mit den Palästinensern – mit den Israeliten – mit all den anderen, die leiden müssen unter Hass, Krieg und Gewalt überall auf der Welt.   Amen.